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Weihnachts-Komplikationen

Am besten ist die Wohnung bei der Ankunft der neuen Katze bereits eingerichtet. Lassen Sie Ihrer Mieze Zeit, sich an das neue Zuhause zu gewöhnen und verlangen Sie nicht zu viel von ihr.

Hier ein paar Tipps, um die Weihnachtszeit für Ihre vierbeinigen Freunde ungefährlich zu gestalten:

  • Stellen Sie sicher, dass Ihr Christbaum stabil steht (Halterungen mit Wasser eignen sich gut).
  • Abgefallene Tannennadeln sollten regelmässig entfernt werden. Sie sind sehr scharf und können leicht die Pfoten Ihrer Katze verletzen oder gar im Hals stecken bleiben. Stellen Sie nach dem Auspacken Ihrer Päckli die Verpackungsschnur sicher und lassen Sie Ihr Tier nie unbeaufsichtigt mit Schnur spielen – zusammengerolltes Weihnachtspapier erfüllt den Zweck als Spielzeug ebenso und ist nicht gefährlich. Bei Schnur aller Art (Päcklischnur, Weihnachtsgirlanden etc.) besteht die Möglichkeit des Verschluckens. Katzen haben Widerhaken an ihrer Zunge. Wenn sich beim Spielen ein Faden in der Maulhöhle an diesen Widerhaken festsetzt, haben Katzen nur eine Möglichkeit: den Faden zu schlucken. Dies kann einen lebensgefährlichen Darmverschluss verursachen, der eine sofortige Notoperation erfordert.
  • Lose verlegte elektrische Kabel, die womöglich noch herunterhängen, verleiten Katzen zu wildem Spiel. Der Beutebiss endet dann oft tödlich durch den Stromschlag. Mit Kunststoffröhren können elektrische Kabel abgedeckt und sicher versorgt werden.
  • Dürre Adventskränze und Christbäume fangen durch umfallende Kerzen explosionsartig Feuer. Lassen Sie Ihre Katze deshalb nicht unbeaufsichtigt bei brennenden Kerzen.
  • Im Zweifelsfall lohnt es sich, für die Weihnachtszeit ein katzensicheres Zimmer einzurichten, wo sich Ihre Katze während Ihrer Abwesenheit in Sicherheit vergnügen kann. Ein solches Zimmer sollte mit einem Katzenkratzbaum, Katzenspielzeug, einem Katzenklo, etwas Futter und Wasser ausgerüstet sein. So kann sich Ihre Katze auch zurückziehen, wenn die Weihnachtsfeier länger dauert – besonders zu den gewohnten Ruhezeiten sollte dafür gesorgt sein, dass sich Ihr Tier ungestört erholen kann.
  • Spezielle Vorsicht ist mit Naschereien geboten – Schokolade, insbesondere dunkle Schokolade, ist giftig für Katzen und Hunde. Die Symptome sind ähnlich wie die Vergiftungssymptome nach Einnahme giftiger Pflanzen: Speicheln, Kopfschütteln, Erbrechen, Durchfall, ein hoher Puls und eine schnelle Atmung. In schwerwiegenden Fällen tritt der Schock ein, mit tödlichem Ausgang. Hängen Sie sicherheitshalber auch keine Schokolade-Kugeln an Ihren Christbaum.
  • Die drei wichtigsten toxischen Pflanzen sind der Weihnachtsstern (Poinsettia) und die Beeren von der Mistel und Stechpalme. Blutiger Durchfall, Erbrechen, Speicheln und selten neurologische Störungen sind die Folge beim Verzehr dieser Pflanzen. Sollten solche Symptome auftreten, ist der Tierarzt wohl oder übel von der Weihnachtsfeier wegzuholen ... Allgemein gilt: Lassen Sie Ihre Katzen nicht an Ihren Zimmerpflanzen knabbern.
  • Essensreste von unserem Weihnachtsbraten sind nicht optimal für das Verdauungssystem der Katze – auch wenn es dankend angenommen wird. Meist ist der Fettgehalt zu hoch, was eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) verursachen kann. Zersplitterte Knochenteile können zudem den Magen-Darm-Trakt verletzen.
  • Verschenken Sie bitte keine Haustiere als Überraschungsgeschenk. Die oft hektische Weihnachtszeit ist nicht ideal für die Einführung eines Haustieres in ein neues Zuhause – und vielleicht teilt der Empfänger Ihre Begeisterung nicht. Besser wäre es, einen Gutschein für ein Haustier zu verschenken. Damit haben Sie die Möglichkeit, zusammen mit dem zukünftigen Tierhalter, ein passendes Haustier, zum Beispiel im Katzenhaus, in aller Ruhe auszuwählen und sich optimal auf das neue Familienmitglied vorzubereiten.

Dr. med. vet. Claire Inderbinen
Fachtierärztin FVH, Tierklinik Rhenus Flurlingen